Beim durchstöbern verschiedener Eisenbahnseiten stieß ich auf eine lustige Abwandlung von
Murphys Gesetzen.Es ging dabei um Reisen mit dem Interrailticket und seine Macken. Leider ist die Seite nicht mehr online.
Für alle die Murphys Gesetz nicht kennen sollten, es lässt sich eigentlich auf zwei Sätze reduzieren:
Was schief gehen kann, geht schief!
Garantiert, und immer zum unpassendsten Augenblick. Was heißt das nun für Eisenbahnfreunde?
- Das Wetter ist der natürliche Feind des Eisenbahnfreundes, macht er sich zu einer Ausstellung oder
Fototour auf, regnet es garantiert.
- Wer sich auf den Wetterbericht verlässt, ist verlassen. (Michael Müller)
- Regnet es nicht und die Sonne scheint hat der Eisenbahnfreund gerade keine Zeit für sein Hobby.
- Sollte es doch einmal klappen, so wird sich in den Augenblick wo er gerade das Foto macht, die einzige
winzige Wolke am Himmel vor die Sonne schieben.
- Ist keine Wolke vorhanden hat der Zug solange Verspätung, bis eine vorbeikommt.
- Ist der Zug doch pünktlich so fährt statt des Lokzuges ein Triebwagen.
- Sollte sich der Eisenbahnfreund, wider jeder Wahrscheinlichkeit, durch all diese Schwierigkeiten
geschlängelt haben, kann er sicher sein, dass der Zug (entgegen der üblichen Weise) mit dem Steuerwagen voran vorbeikommt.
- Die besten Fotostandpunkte sind mit den stärksten und stacheligsten Brombeeren bewachsen
die der Eisenbahnfreund je gesehen hat, oder von den steilsten Stützmauern flankiert.
- Hat der Zug Verspätung, wird er wenige Augenblicke nachdem der Eisenbahnfreund (nach endlosem)
Warten seinen Standpunkt verlassen hat, vorbeikommen.
- In diesem Fall ist immer ein besonderes Triebfahrzeug vor dem Zug, das dem Eisenbahnfreund noch fehlte.
Dieses wird im nächsten Bahnhof ausgetauscht und kommt dem Eisenbahnfreund erst einen Tag nach erfolgter
Hauptuntersuchung erneut vor die Kamera.
- Sollte die Sonne scheinen, keine Wolke zu sehen sein, der Zug pünktlich und der Fotostandpunkt perfekt,
kommt aus der Gegenrichtung ein Zug, der kurz vor dem Abdrücken ins Bild fährt. (Jens Peter Dehne)
- Die Ausstellungen und Sonderfahrten die den Eisenbahnfreund am meisten interessieren, finden immer am
anderen Ende der Republik statt.
- Interessante Fahrzeuge sind nie in dem Bh, oder auf der Strecken anzutreffen, wo der Eisenbahnfreund
gerade unterwegs ist. Ausnahme, siehe 9, 10, 15 und 16.
- Mit dem BGS und Bahnsicherheitsdienst macht der Eisenbahnfreund immer in den banalsten Situationen
Bekanntschaft, z. B. wenn er den Müll nicht in den Papierkorb wirft. Vorher konnte er jedoch unbehelligt
über Gleise laufen und sich in den Werkstätten umschauen.
- Ist der Eisenbahnfreund am weitesten von der Zivilisation entfernt, geben die Batterien in der Kamera
den Geist auf. Hat er keine Ersatzbatterien dabei, tritt Fall 10 ein.
- Fall 15 gilt genauso für Filme.
- Ist der Eisenbahnfreund nicht mit den "Vorzügen" einer APS Kamera gesegnet, wird er erst bei Bild 38, 39
oder 40 stutzig wenn der Film nicht richtig eingelegt wurde, natürlich vorher: siehe Punkt 10 (K.-G. Müller)
- Packt der Eisenbahnfreund nach Fall 13 oder 14 zu Hause die Sachen aus, so findet er fast immer in der
Seitentasche, in die er vergessen hat reinzuschauen, noch ein Paar Batterien oder einen Ersatzfilm.
- Und schien tatsächlich die Sonne, war noch genügend Filmmaterial vorhanden, hat man nicht vergessen die
Kamera aufzuziehen und war dann tatsächlich die langersehnte blaue 110 vorm Zug, dann gefällt dem Menschen
vom Fotolabor das Bild derartig gut, dass er es ankreuzt: Mit einem dicken fetten Kratzer auf dem Dia... (Jan Lukner)
- Erst nachdem man von einer Reise zurückkehrt erfährt man dass, während des Aufenthaltes, 10 km weiter
noch interessante Altbaufahrzeuge in der alten Farbgebung herumfahren. Bei den folgenden, mühsam beim
Arbeitgeber erkämpften Ferien stellt sich der Bericht als falsch heraus, oder die Fahrzeuge wurden
leider gerade außer Dienst gestellt, die Strecke einen Tag zuvor stillgelegt. (René Rathmann)
- Hat der Eisenbahnfreund Glück und alles scheint nach Plan zu laufen, er hat seine Videokamera dabei, wird
sich sicherlich wenige Augenblicke vor der Durchfahrt des ersehnten Zuges ein Zeitgenosse zu ihm gesellen
und mit ebenso neugierigen wie misstrauischen Fragen löchern, was er denn so macht. Wenn dann der schöne
Zug kommt, klingelt gerade das auf maximale Lautstärke gestellte Handy des Besuchers oder er hat gerade
begonnen, seine Lebensgeschichte von Geburt an zu schildern – und das war es dann mit der schönen Tonaufnahme
auf dem Videoband... (Marcus Benz)
- Gerade im Moment des Abdrückens der Kamera pfeift der Lokführer als freundlich gemeinten (?) Gruß, und
schon wieder hat man ein schönes Dia oder Foto vom blauen Himmel ... (Roland Korving)
- Schönste, seltenste und interessanteste Loks, Züge oder Triebwagen fahren vorbei wenn man:
eine Bausatz-Zigarette zusammenbaut oder zum Pinkeln den Fotostandort verlässt oder am Fotostandort
pinkelnd keine Hände frei hat zum Fotografieren oder den Fotostandort verlässt um einen besseren Fotostandort zu suchen;
Keine Kamera bereit hat (oder z.B. unter die Jacke versteckt) oder gerade durch die (Bahn-) Polizei gefragt
wird was man macht. (Patrick Meeder)
- Sind zwei Eisenbahnfreunde unterwegs, läuft einer bestimmt dem anderen durchs Bild. (Detlef Schikorr)
- Hat der Eisenbahnfreund Verspätung (gerade noch rechtzeitig zum Fotostandort gekommen, um einen sehr
seltenen Zug zu erhaschen, der auch nur an dem einen Tag fahren soll), wird er den Zug mit Sicherheit
sehen, allerdings nur von hinten, in zu großer Entfernung und mit bereits zu großer Geschwindigkeit um
ihn noch einzuholen. (Andreas Pierick)
- Kommt man nach 1.500 Kilometern in zwei Tagen von einem erfolgreichen Fuzzywochenende nach Hause zurück,
stellt man fest, dass die Kamera ja noch auf dem Felsen in km 8,2 der niederbayerischen Nebenbahn liegen
müsste oder seit 5 Stunden im Triebwagen nach Hohenwulsch hin- und herpendelt. (Heiko Focken)
- Beim Zurückspulen des vollgeknipsten Filmes stellt man beiläufig fest, dass die Filmempfindlichkeit in der
Kamera auf ISO 1.000 eingestellt gewesen ist. (Heiko Focken)
- Auch auf den kleinsten Nebenstraßen im Hinterland sind die Fahrzeiten des einzigen weißen Lieferwagens am Tag
auf den Zugfahrplan abgestimmt. (Heiko Focken)
- Graffitysprayer besprühen immer die dem Fotografen zugewandte Seite des Zuges und dabei meist die Lokomotive
oder den ersten Wagen. (Heiko Focken)
- Bei unübersichtlichen Streckenführungen in unbekannten Bahnknoten kommt der Zug überraschend auf der Verbindungskurve
im Rücken des Fotografen oder aus einer anderen Richtung als vermutet in den Bahnhof eingefahren. (Heiko Focken)
- Fotografenregel: bei verstärktem Busaufkommen auf der nahen Landstraße und sich antiproportional dazu
entwickelndem Zugverkehr auf den Gleisen sollte man sich auf dem nächsten Bahnhof über eventuelle Bauarbeiten mit
Schienenersatzverkehren informieren. Dies gilt auch, wenn in den letzten 2 Stunden nur ein mit Kleineisen beladener
Skl und eine Stopfmaschine vorüber gefahren sind. (Heiko Focken)
Neue Ergänzungen werde ich hier gerne einbauen. Wenn jemand ein passendes Bild zum Thema hat,
würde ich es hier ebenfalls zeigen. Natürlich unter Wahrung aller Rechte und Nennung des Bildautors.
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